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Am 25. Mai 2022 ist Professor Dr. Lothar Rathmann im Alter von 95 Jahren gestorben. „In den Jahren 1975 bis 1987 hat er als Rektor der traditionsreichen Alma mater Lipsiensis wesentlich dazu beigetragen, dass trotz politischer Schwierigkeiten Lehre und Forschung auf hohem Niveau durchgeführt werden konnten. Mein Mitgefühl gilt seiner Familie, insbesondere seiner Frau und seinen beiden Töchtern“, sagt Rektorin Prof. Dr. Eva Inés Obergfell.

Seine Anstrengungen richteten sich auch darauf, das internationale Ansehen der Universität Leipzig zu stärken. Dies fand in zahlreichen Verträgen mit ausländischen Universitäten sowie auch in ihrer Mitgliedschaft im Board der „International Association of Universities“ seinen Ausdruck. Unter oftmals nicht leichten Bedingungen gelang es ihm, die Universität Leipzig zu einem Zentrum für ausländische Studierende zu entwickeln. Dies beförderte den Dialog und das gegenseitige Verständnis.

Seit Beginn seines Studiums der Geschichte und Geographie war Rathmann mit der Universität Leipzig eng verbunden. Bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1992 hat er in Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Geschichte des Vorderen Orients Herausragendes geleistet, nicht zuletzt durch die Herausgabe der mehrbändigen „Geschichte der Araber“, der Zeitschrift „Asien-Afrika-Lateinamerika“ und des „Jahrbuchs Asien-Afrika-Lateinamerika“. Er begründete die Leipziger Schule der Orientalistik. Die heutige Ausrichtung des Orientalischen Instituts geht maßgeblich auf sein Wirken zurück. Seine wissenschaftlichen Leistungen fanden im In- und Ausland große Beachtung, wovon die Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universitäten Lima und Kiew zeugen.

Die Universität Leipzig wird ihn stets in ehrender Erinnerung behalten.