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Die Universität Leipzig ist am neuen „Zentrum digitale Arbeit“ beteiligt, das vor Kurzem seine Arbeit aufgenommen hat. Das Zentrum wird im Rahmen des Programms „Regionale Zukunftszentren“ vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales, dem Europäischen Sozialfonds und dem Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr gefördert. Allein die Forschung im Rahmen des Teilprojekts der Universität Leipzig wird mit mehr als 600.000 Euro unterstützt.

Von Seiten der Universität Leipzig arbeiten Prof. Dr. Hannes Zacher von der Fakultät für Lebenswissenschaften und zwei seiner Mitarbeitenden sowie Prof. Dr. Thorsten Posselt und ein Mitarbeiter von der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät inhaltlich am „Zentrum digitale Arbeit“ mit. Die Leitung des Zentrums liegt beim Verein ARBEIT UND LEBEN Sachsen e.V. 

"Regionale Zukunftszentren in den fünf ostdeutschen Bundesländern unterstützen gezielt die Beschäftigten von kleinen und mittleren Unternehmen bei der Bewältigung des digitalen und demografischen Wandels. Das Zentrum digitale Arbeit bündelt Wissen und Erfahrungen, gibt Impulse in die Regionalen Zukunftszentren basierend auf aktuellen Forschungsergebnissen und organisiert den bundesweiten Austausch", erklärt Zacher. An der Universität Leipzig untersuchen die Professur für Innovationsmanagement und Innovationsökonomik und die Professur für Arbeits- und Organisationspsychologie gemeinsam, wie die Digitalisierung Innovationen im Unternehmenskontext gewinnbringend fördern kann und wie sie berufliche Entwicklung, Leistung und Wohlbefinden am Arbeitsplatz beeinflusst.

Prof. Dr. Thorsten Posselt, der an der Universität die Professur für Innovationsmanagement und Innovationsökonomik inne hat und zugleich Institutsleiter am Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie IMW in Leipzig ist, untersucht im Rahmen des Forschungsprojekts, wie die Potenziale des digitalen Wandels in Innovationen im Unternehmen überführt werden können. Im Mittelpunkt der sozioökonomischen Forschungsarbeit steht, wie  Digitalisierung als Wachstumstreiber von Unternehmen gelingen kann. Zudem erforscht er unternehmens- und branchenspezifischen Prozesse, Strukturen und Kompetenzen zur Umsetzung innovativer Maßnahmen und Gestaltungsaspekte der digitalen Transformation. Ein weiterer Schwerpunkt der wissenschaftlichen Analyse liegt darin, Zukunftstrends und -chancen zu erkennen, um die Innovationen im Unternehmen fördern. Die Erkenntnisse werden in einer digitalen Plattform gebündelt und bilden das Fundament der Aktivitäten des Zentrums digitale Arbeit.

„Wir untersuchen im Rahmen des Zentrums digitale Arbeit, welche individuellen und kontextuellen Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit Digitalisierung am Arbeitsplatz positive Effekte auf das Lernen, die Leistung und die körperliche und psychische Gesundheit von Erwerbstätigen, insbesondere in kleinen und mittelständischen Unternehmen, hat. Dazu befragen wir Erwerbstätige unter anderem zu ihren digitalen Kompetenzen und ihrer Motivation, digitalisiert zu arbeiten. Zudem interessiert uns, inwiefern gute Arbeitsbedingungen, wie ausreichend Handlungsspielraum, hohe Aufgabenvielfalt, regelmäßiges Feedback und soziale Unterstützung, die positiven Effekte von Digitalisierung auf menschliches Erleben und Verhalten bei der Arbeit verstärken können“, erläutert Zacher, der  Professor für Arbeits- und Organisationspsychologie an der Universität Leipzig ist.

Das Zentrum digitale Arbeit hat im Oktober 2019 die Arbeit aufgenommen und läuft bis Juni 2022. Neben der Universität Leipzig sind ARBEIT UND LEBEN Sachsen e.V., die Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) Leipzig und die ATB Arbeit, Technik und Bildung gGmbH aus Chemnitz als Projektpartner am Zentrum digitale Arbeit beteiligt.