Die Kita ist Bildungs- und Lernort für Kinder, pädagogische Fachkräfte und Eltern. Sprache bietet den Zugang zu dieser Lebenswelt und schafft Orientierung. Wie können aber Zugang und Orientierung gefördert werden, wenn Faktoren wie Mehrsprachigkeit und mögliche kulturelle Unterschiede dazukommen? - Der Fachtag, zu dem etwa 150 Teilnehmer erwartet werden, sucht Antworten auf diese Frage. Er richtet sich an alle im Bereich der Frühpädagogik und Sprachförderung oder -therapie Tätigen, vor allem an Erzieherinnen und Kindertagespflegepersonen, Fachberaterinnen, Mitarbeiter pädagogischer und medizinischer Fachdienste sowie an Wissenschaftler im Bereich frühkindlicher Bildung und Förderpädagogik. Das Leipziger Frühjahrssymposium wird vom Landeskompetenzzentrum für Sprachförderung an Kindertageseinrichtungen in Sachsen (LakoS) in Zusammenarbeit mit dem Institut für Sprache und Kommunikation in Prävention, Bildung und Rehabilitation (INSKOM) und der Universität Leipzig veranstaltet.
Schwerpunkte des Vormittages sind zwei Hauptvorträge, die zu den Themen des Symposiums theorie- und forschungsbasiert Herausforderungen für die pädagogische Praxis im Elementarbereich formulieren und Impulse geben. Am Nachmittag werden diese Impulse in verschiedenen Workshops aufgegriffen und diskutiert. Dabei wird in einem Workshop auch auf die besondere Situation von Kindern mit Fluchterfahrungen eingegangen. Parallel zu den Workshops wird es am Nachmittag eine Plenumsveranstaltung für Sprachexpertinnen geben, die mehrsprachige Kinder mit therapeutisch relevantem Sprachförderbedarf ins Blickfeld rückt.
"Der Umgang mit Kindern unterschiedlicher Herkunft und mit unterschiedlichen Sprachen in Kindertagesstätten ist eine Aufgabe, die inzwischen jede Kommune, jeden Träger und fast jede Einrichtung betrifft. Dabei ist allen bewusst, dass mit der Integration dieser Kinder in Kindertagesstätten als erster Bildungsinstitution neben der Familie Weichen für die Zukunft gestellt werden. Fehler der Vergangenheit sollen sich möglichst nicht wiederholen. Allen Kindern sollte unabhängig von ihrer Herkunft und ihren individuellen Möglichkeiten die besten Chancen auf Bildung eingeräumt werden", sagt Prof. Dr. Christian Glück, Professor für Sprache und Kommunikation an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät.