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Wärme wird in vielen Bereichen der Technologie als unerwünschtes „Abfallprodukt“ wahrgenommen. Die Kontrolle von Wärmeentwicklung vor allem durch kleine Metallnanostrukturen kann jedoch eine Vielzahl nützlicher Anwendungen schaffen, die Prof. Dr. Frank Cichos vom Peter-Debye-Institut für Physik der weichen Materie der Universität Leipzig jetzt gemeinsam mit Kollegen aus Marseille und von der ETH Zürich in der Zeitschrift „Nature Materials“ zusammengefasst darstellen.

Das Feld der Thermoplasmonik erlaubt die Erzeugung von Wärme auf kleinsten Längenskalen durch die Anregung von sogenannten Plasmonen - das sind kollektive Elektronenanregungen - in winzigen Metallstrukturen, zum Beispiel aus Gold. Mit Hilfe dieser optisch gesteuerten Heizquellen werden neue Einsatzgebiete in der Medizin zur Krebsbekämpfung, zur Untersuchung von Prozessen bei der Entstehung neurodegenerativer Krankheiten, in der Chemie für die Erhöhung von Reaktionsausbeuten, in der Photovoltaik oder auch beim 3D-Druck eröffnet. Die Autoren Cichos, Guillaume Baffou und Romain Quidant erwarten deshalb in Zukunft noch zahlreiche weitere Forschungsansätze auf dem Gebiet der Thermoplasmonik.