Pressemitteilung 2013/088 vom

Vom 3. bis 19. April findet an der Universität Leipzig zum zweiten Mal der europaweit einzigartige internationale Workshop "Programming for Evolutionary Biology" statt. Er befasst sich mit einem sehr aktuellen und interdisziplinärem Wissenschaftsfeld: der bioinformatischen Auswertung von großen biologischen Datensätzen. In diesem Workshop können Biologie-Nachwuchswissenschaftler das Programmieren und die computergestützte Auswertung von Datensätzen erlernen. Es werden 29 Studierende - Doktoranden und Postdocs - aus 14 Ländern Europas, der USA und Australiens erwartet. Die meisten von ihnen sind Biologen mit dem Schwerpunkt Evolutionsbiologie. Weitaus mehr hatten sich für den Workshop beworben.

Programmierkenntnisse gehören nicht zur regulären Ausbildung von Biologen, sind aber unabdingbar, um wissenschaftlich international konkurrenzfähig zu bleiben. Dementsprechend ist die Nachfrage von Biologen, das Programmieren zu erlernen, im Moment sehr hoch. Wie schon bei der ersten Veranstaltung dieser Art im vergangenen Jahr werden auch diesmal international renommierte Wissenschaftler die Vorträge halten.

Schwerpunktthemen des Workshops sind die Auswertung großer Datensätze für die Beantwortung evolutionsbiologischer Themen etwa zur Entstehung der großen Artenvielfalt auf der Erde, zu den Genomen ausgestorbener Pflanzen- und Tierarten, zur unterschiedlichen Anfälligkeit der Arten für Parasiten oder zur Zusammensetzung des Giftes von Tieren und deren medizinischer Nutzung. Es handelt sich dabei hauptsächlich um Datensätze, die mit modernsten Methoden gewonnen wurden. Die jungen Wissenschaftler lernen an der Universität Leipzig, wie solche Daten bioinformatisch unter verschiedenen Gesichtspunkten ausgewertet werden sowie das Programmieren.

"Es werden bioinformatische Kenntnisse vermittelt, um hochaktuelle wissenschaftliche Fragen aus der Evolutionsbiologie und Biodiversitätsforschung zu beantworten, die bis vor einigen Jahren noch nicht denkbar gewesen wären. Das Ziel ist es, den Biologen über die ersten Hürden zu helfen, so dass sie schließlich ihre Daten selbst analysieren oder besser mit Informatikern kommunizieren können", sagt Bioinformatikerin Dr. Katja Nowick von der Universität Leipzig, die den Workshop gemeinsam mit Dr. Rui Faria vom Research Centre in Biodiversity and Genetic Resources der Universität Porto (Portugal) organisiert hat. "Dieser Kurs ist einzigartig in Europa und existiert nur einmal in der Welt in ähnlicher Form - am renommierten Cold Spring Harbor Laboratory in New York. Unsere Dozenten sind alle Spezialisten auf ihren Gebieten und international anerkannt", erklärte Nowick weiter.

Der Workshop findet zum zweiten Mal statt. Er soll als jährlich stattfindende Veranstaltung in Leipzig etabliert werden.