Inwieweit ist der menschengemachte Klimawandel für Extremwetter-Ereignisse verantwortlich? Welche Auswirkungen haben sie auf die Gesellschaft? Und wie hängen Biodiversität und Klimawandel eigentlich zusammen? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigen sich die beiden Neuzugänge am Institut für Meteorologie der Universität Leipzig. Ihre internationale Expertise und Fähigkeiten bringen Marlene Kretschmer und Sebastian Sippel auch in den Forschungsverbund „Breathing Nature“ ein, um ein besseres Verständnis der Auswirkungen des Klimawandels auf die Umwelt und die Gesellschaft zu erlangen.
Juniorprofessorin Dr. Marlene Kretschmer kommt von der University of Reading nach Leipzig
„Zu verstehen und zu quantifizieren, inwiefern der menschengemachte Klimawandel für Extremwetter-Ereignisse verantwortlich ist, wird ein Schwerpunkt meiner Arbeit sein. Es geht mir beispielsweise um die Frage, wie sich Stürme, Hitzewellen oder Dürren in Zukunft verändern werden und welche Auswirkungen dies auf die Gesellschaft und die Biodiversität hat. Hierbei ist es mir ein Anliegen, noch interdisziplinärer zu forschen“, sagt Jun.-Prof. Dr. Marlene Kretschmer, die nun von der University of Reading in Großbritannien nach Leipzig gekommen ist. Hier wird die 34-Jährige etablierte physikalische Methoden und neue Machine-Learning-Ansätze kombinieren, um komplexe Zusammenhänge des Klimasystems zu erforschen und ein besseres kausales Verständnis von Klimaveränderungen und Extremereignissen zu erlangen. Kretschmer hat an der Humboldt-Universität in Berlin Mathematik studiert und anschließend am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung und der Universität Potsdam in Klima-Physik promoviert. Sie hat dann einen Postdoc an der University of Reading in England absolviert und ein Marie-Skłodowska-Curie-Fellowship erhalten.
Von der ETH Zürich führt es Juniorprofessor Dr. Sebastian Sippel an die Universität Leipzig
"Der Klimawandel ist global betrachtet an jedem einzelnen Tag im Wettergeschehen beteiligt, das zeigen Studien, an denen ich bisher beteiligt war", sagt Jun.-Prof. Dr. Sebastian Sippel. Der 35-Jährige interessiert sich insbesondere für Prozesse, die zu klimatischer Variabilität und Extremereignissen führen, und der statistischen Beschreibung und Modellierung solcher Ereignisse. Er wird sich dabei auf die Wechselwirkungen zwischen der Atmosphäre und terrestrischen Ökosystemen konzentrieren, die Extremereignisse wie Hitzewellen oder Dürren verstärken können. Sebastian Sippel hat Geoökologie-Umweltnaturwissenschaften an der Universität Bayreuth studiert und anschließend an der University of Oxford in Großbritannien "Environmental Change and Management" studiert. Er promovierte am Max-Planck-Institut für Biogeochemie in Jena und verbrachte anschließend einige Zeit am "Norsk institutt for bioøkonomi" in Norwegen, bevor er an der ETH Zürich in der Arbeitsgruppe für Klimaphysik forschte.