Personenprofil
Kurzprofil
André Krebber ist Umwelt- und Kulturwissenschaftler und zur Zeit Fellow am LeipzigLab. Er untersucht gesellschaftliche Mensch-Natur-Verhältnisse aus historischer und theoretischer Perspektive. Schwerpunkt seiner Arbeit sind Fragen der Wissensproduktion und wie sie mit Mensch-Natur-Verhältnissen verflochten sind sowie die besondere Rolle von Tieren darin.
André Krebber hat an der Universität Lüneburg Umweltwissenschaften studiert und an den Universitäten Canterbury (Neuseeland) und Oxford (Großbritannien) in Kulturwissenschaften promoviert. Er ist International Associate am New Zealand Centre for Human-Animal Studies (University of Canterbury) sowie Mitglied im Leipzig Research Centre Global Dynamics (ReCentGlobe).
Berufliche Laufbahn
- 02/2015 - 12/2022
Wiss. Mitarbeiter in Sozial- und Kulturgeschichte (Human-Animal Studies) bei Prof. Dr. Mieke Roscher, Universität Kassel - 11/2017 - 08/2018
Susan Manning Fellow am Institute for Advanced Studies in the Humanities, University of Edinburgh, UK - seit 01/2023
Research Fellow am LeipzigLab, Universität Leipzig
Ausbildung
- 10/1999 - 07/2007
Dipl.-Studium der Umweltwissenschaften an der Universität Lüneburg - 09/2009 - 06/2015
Promotion in Kulturwissenschaften an der University of Canterbury, Neuseeland und Oxford University, UK; Titel der Arbeit: "Raising the Memory of Nature: Nonidentity, Animals and Enlightenment Thought"; Betreuer: Prof. Dr. Philip Armstrong und Prof. Dr. Evgeny Pavlov; Prüferinnen: Prof. Dr. Emily Brady (Edinburgh, UK) und Prof. Dr. Cecilia Novero (Otago, NZ)
André Krebber forscht zur Rolle von Wissensproduktion in der gegenwärtigen Umweltkrise sowie deren gesellschaftliche Implikationen aus historischer und theoretischer Perspektive. Im Fokus stehen dabei die Bedingungen von Naturwissen sowie die Auswirkungen von spezifischen Wissenskontingenten und -zugängen für die Gestaltung menschlicher Naturverhältnisse. Insbesondere untersucht er dabei kritisch das Erbe der europäischen Aufklärung, was zwangsläufig die Betrachtung außereuropäischer Perspektiven mit sich bringt. Derzeit interessiert er sich besonders für das Anthropozän, Oktopusse, nichtmenschliche Sprache sowie Ästhetik als Zugang zu Naturwissen und als Charakteristikum von Natur.
Zu seinen Forschungsfeldern gehören:
- Ideen- und Wissensgeschichte und -theorie der frühen Neuzeit und Neueren und Neuesten Geschichte
- Kultur- und Gesellschaftstheorie unter Berücksichtigung gesellschaftlicher Naturverhältnisse
- Methoden der Naturforschung
- Umweltästhetik
- Environmental Humanities
- Human-Animal Studies
André Krebber unterrichtet Geschichte, Theorie, Kultur- und Umweltwissenschaften sowie Human-Animal Studies.
Neben grundlegenden Einführungen in diese Wissensfelder beschäftigen sich meine Lehrveranstaltungen mit der europäischen Wissensgeschichte seit der frühen Neuzeit in ihrem kulturellen Kontext, auch im Verhältnis zu außereuropäischen Räumen und Kulturen, sowie mit den Verflechtungen von Geschichte und Kulturwissenschaften mit gegenwärtigen Umweltfragen.
Themen, die er in seinen Veranstaltungen beleuchtet, sind zum Beispiel das Verhältnis von Wissenschaft und Kolonialismus am Beispiel Ozeaniens, die Geschichte des Materialismus, das Anthropozän, Geschichtstheorien, oder Deleuze und Guattari's Tausend Plateaus. Berücksichtigung finden dabei vor allem auch die Grenzen von Wissen und den Umgang mit dem oder den Anderen in etablierten Wissensregimen.