Personenprofil
Kurzprofil
Im Rahmen seiner Dissertation ergründet Jonas Naumann die Physik der Frühgeborenenlunge, wobei sein Forschungsfokus auf den mechanischen Eigenschaften des frühgeborenen Lungengewebes sowie der Zellfunktion und dem Zellverhalten fetaler Lungenzellen unter einem hydrostatischen Druck liegt. Dabei ist er bestrebt in einem interdisziplinären Ansatz die Disziplinen der Physik und der Medizin zu verbinden, um aktuellen Fragestellungen und Problemen rund um die Frühgeborenenlunge nachzugehen. Die Ausübung dieser Tätigkeit erfolgt als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand unter Prof. Dr. Mareike Zink in der Arbeitsgruppe „Biotechnologie und Biomedizin“ am Peter-Debye-Institut für Physik der weichen Materie.
Berufliche Laufbahn
- seit 04/2021
Fast Track Doktorand im Bereich Physik unter Prof. Dr. Mareike Zink in der Arbeitsgruppe "Biotechnologie und Biomedizin" am Peter-Debye-Institut für Physik der weichen Materie
Ausbildung
- seit 11/2021
Mitglied der Graduiertenakademie Leipzig - seit 10/2021
Mitglied der Graduiertenschule „Leipzig School of Natural Sciences - Building with Molecules and Nano-objects (BuildMoNa)” - 10/2017 - 11/2020
B. Sc. in Physik, Universität Leipzig
Frühgeburten und die damit zusammenhängenden medizinischen Probleme sind die häufigste Todesursache bei Kindern unter 5 Jahren und verursachen jährlich etwa 1 Million Todesfälle. Die hohe Morbiditäts- und Mortalitätsrate bei Frühgeborenen ist vor allem auf pulmonale Komplikationen zurückzuführen, wobei das Atemnotsyndrom die häufigste Todesursache darstellt. Die mechanische Beatmung ist in diesen Fällen eine wichtige Behandlungsmethode, deren Anwendung bei Frühgeborenen jedoch ihre unterentwickelten Lungen schädigen kann.
Jonas Naumanns Forschungsarbeit, die von Prof. Dr. Mareike Zink betreut wird, zielt auf ein tiefes Verständnis der Mechanik von Lungengewebe und -zellen ab, das für die Entschlüsselung der komplizierten Mechanismen hinter den beatmungsbedingten Lungenschäden bei Frühgeborenen unerlässlich ist. Dieses Verständnis würde den Weg für innovative therapeutische Ansätze ebnen, wie z. B. sanfte Formen der mechanischen Beatmung, um die empfindliche Frühgeborenenlunge zu schützen. Trotz der kontinuierlichen Verformung der Alveolarzellen und der gesamten Lunge während der Ein- und Ausatmung ist immer noch nicht geklärt, warum die Inflation der Lunge während der mechanischen Beatmung - im Gegensatz zur normalen Tidalatmung - zu Atemwegsschäden führen kann, insbesondere bei Frühgeborenen. Die Forschung der Arbeitsgruppe zielt darauf ab, Antworten zu finden und die Neugeborenenversorgung zu verbessern.
- Naumann, J.; Koppe, N.; Thome, U.; Laube, M.; Zink, M.Mechanical properties of the premature lung: from tissue deformation under load to mechanosensitivity of alveolar cellsFrontiers in Bioengineering and Biotechnology. 2022.