Personenprofil
Kurzprofil
Kerstin Andermann hat Philosophie, Soziologie und Literaturwissenschaft an der Universität Bielefeld studiert. Nach ihrem Abschluss der Promotion im Fach Philosophie an der Universität Potsdam und einem Forschungsaufenthalt an der University of London war sie am Institut für Philosophie und Kunstwissenschaft der Leuphana Universität Lüneburg beschäftigt. Ihr Habilitationsverfahren hat sie 2019 abgeschlossen und ihre Habilitationsschrift ist 2020 beim Meiner Verlag (Hamburg) erschienen. Das Buch trägt den Titel: Die Macht der Affekte. Spinozas Theorie immanenter Individuation. Nach einem Jahr am SFB 1285 der Technischen Universität Dresden, einer Vertretungsprofessur an der Kunstakademie Düsseldorf und der Vertretung der Professur für Sozialphilosophie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main, ist sie seit April 2021 als Lehrkraft für besondere Aufgaben am Institut für Philosophie der Universität Leipzig tätig.
Berufliche Laufbahn
- seit 04/2021
Lehrkraft für besondere Aufgaben am Institut für Philosophie der Universität Leipzig - 10/2020 - 04/2021
Vertretung der Juniorprofessur für Philosophie an der Kunstakademie Düsseldorf - 04/2020 - 09/2020
Vertretung der Professur für Sozialphilosophie an der Goethe-Universität Frankfurt am Main - 10/2018 - 10/2019
Wiss. Mitarbeiterin am SFB 1285 „Invektivität. Konstellationen und Dynamiken der Herabsetzung“, TU Dresden - 04/2015 - 04/2016
Verwaltung der Professur für Praktische Philosophie am Institut für Philosophie und Kunstwissenschaft (IPK), Leuphana Universität Lüneburg - 04/2009 - 04/2017
Wiss. Mitarbeiterin am Institut für Philosophie und Kunstwissenschaft (IPK), Leuphana Universität Lüneburg
Ausbildung
- 10/2018 - 04/2019
Habilitation im Fach Philosophie an der Leuphana Universität Lüneburg. Titel der Arbeit: "Die Macht der Affekte. Spinozas Theorie immanenter Individuation" (Habilitationskolloquium 04/2019) - 12/2005
Promotion im Fach Philosophie an der Universität Potsdam. Titel der Arbeit: "Spielräume der Erfahrung. Kritik der transzendentalen Konstitution bei Merleau-Ponty, Deleuze und Schmitz" - 04/1993 - 02/2000
Studium der Literaturwissenschaft, Soziologie und Philosophie als Magisterstudiengang an der Universität Bielefeld
Historisch liegen die Forschungsschwerpunkte von Kerstin Andermann im Bereich der Frühneuzeit (hier vor allem Spinoza, Descartes, Hobbes) und der Philosophie des 19. bis 21. Jahrhunderts (hier vor allem Nietzsche, Marx, Foucault, Deleuze, Merleau-Ponty, Levinas, Butler u.a.). Systematisch geht es dabei um Fragen der Sozialphilosophie, der Politischen Philosophie, der Kulturphilosophieder und der Ethik. Ihre Prägung durch die Phänomenologie hat darüber hinuas zu einem systematischen Schwerpunkt in den Philosophien des Körpers, der Leiblichkeit und der Gefühle geführt und die längjährige Auseinandersetzung mit Spinoza wird im Bereich aktueller sozialtheoretischer Spinozforschung fortgeführt.
- Andermann, K.Das Ganze der Wirklichkeit verstehen. Metaphysik in der theoretischen und der praktischen Philosophie Spinozas. (Rezension zu Manfred Walther: Spinoza Studien 1-3) (2021)
- Andermann, K.Transindividuality. Affective continuity of the social in SpinozaIn: Bueno, A.; Rosa, H.; Henning, C. (Hrsg.)Critical theory and New Materialism. London: Routledge. 2021.
- Andermann, K.Immanente Ethik und Ethologie: Spinoza, Deleuze und UexküllIn: Allerkamp, A.; Roussel, M. (Hrsg.)Ethology. Claims and Limits of a Lost Discipline. München : Fink Verlag. 2021. S. 39-63
- Andermann, K.Wissen. Wahrheit. Macht. Foucaults ,Morphologie des Willens zum WissenIn: Vogelmann, F. (Hrsg.)Foucaults Vorlesungen 1970–1984. Wiesbaden: Springer VS. 2020. S. 19-33
- Andermann, K.Die Macht der Affekte. Spinozas Theorie immanenter IndividuationHamburg: Meiner . 2020
In der Lehre geht es Kerstin Andermann darum, Studierenden ein tiefes Verständnis systematischer Probleme der Philosophie zu vermitteln und sie zu befähigen, auch außerphilosophische Fragen in philosophische Perspektiven zu bringen. An erster Stelle steht die Arbeit an klassischen Texten der Philosophiegeschichte und die Auseinandersetzung mit bedeutenden Interpretationen und Kommentaren. In der Vermittlung der Tradition folgt sie der Überzeugung, dass jede alte Philosophie eine neue Philosophie für junge Studierende ist und erst die philosophiegeschichtliche Auseinandersetzung zu einem Verständnis aktueller Probleme der Philosophie führt. Dabei geht es nicht darum, einer strengen Kanonisierung oder orthodoxen Interpretationen zu folgen, sondern vielmehr darum, die Genealogie philosophischen Denkens verstehbar zu machen und dabei Kontinuitäten und Umschlagpunkte auszuweisen. Es ist selbstverständlich für sie, hegemoniale und marginalisierende Effekte des philosophischen Denkens in den Blick zu nehmen und die europäische Tradition in ihren rassistischen und kolonialen Voraussetzungen zu kritisieren.
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Lehrschwerpunkte in Leipzig
An der Universität Leipzig unterrichtet Kerstin Andermann vor allem in den Modulen Praktische Philosophie, Grundlagen der Ethik, Geschichte der praktischen Philosophie und zwar mit den Schwerpunkten: Politische Philosophie, Sozialphilosophie und Kulturphilosophie.
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Aktuelle Lehrveranstaltungen im SoSe 2022
Natur und Naturalisierung
Metaphysik als Kritik
Politische Philosophie und Sklaverei