1. Können Sie sich noch an Ihre ersten Studientage erinnern – wie war Ihr erster Eindruck von der Universität Leipzig?

Das waren aufregende Tage voller Eindrücke. Der Umzug in eine neue Stadt. Lauter neue Menschen. Das Institut des Faches, welches man täglich aufsuchte. Die Grundstimmung war positiv. Ich freute mich unheimlich auf diesen Abschnitt nach dem Abitur.

2. Wenn Sie zurückblicken, wie würden Sie Ihr Studium kurz beschreiben?

Spannend und abwechslungsreich! Das Grundstudium bei der Professorin waren aber auch harte und strenge Jahre. Rückblickend bin ich jedoch sehr dankbar.

3. Was würden Sie studieren, wenn Sie heute noch einmal studieren könnten? Haben Sie jemals an Ihrer Studienwahl gezweifelt?

An der Studienwahl habe ich keinen einzigen Tag gezweifelt – auch heute nicht – viele Jahre später. Manches Mal hätte ich gerne rechtzeitig mehr über die Realität nach so einem Abschluss erfahren (z. B. befristete Verträge, Projekthopping, #ichbinhanna, gezielte Fortbildungen für die Zeit danach).

4. Womit konnte man Sie immer vom Lernen abhalten?

Och, da gab es einiges ...! ;)

5. Welche Motivationen haben Ihre Studien- und Berufswahl bestimmt?

Ein langjähriges Interesse für das Fach, die Archäologie, vor dem Entschluss, das Fach auch studieren zu wollen. Nach dem Abitur wollte ich es nun endlich wagen und umsetzen.

6. Wie sehr hat Ihr Studium Ihre jetzige berufliche Tätigkeit geprägt? Gibt es einen Zusammenhang zwischen Ihrem Studium und Ihrer Tätigkeit? Können Sie noch Dinge aus Ihrem Studium nutzen?

Das Studium hat die fachlichen Grundlagen gelegt. Als Ausstellungskuratorin an Einrichtungen mit archäologischen Sammlungen benötigt man ein breites Wissen. Allerdings habe ich auch festgestellt, wie wenig einen das Studium auf den Museumsbereich vorbereitet hat, das Museum spielte keine große Rolle als potentieller Arbeitsort.

7. Wie sieht ein typischer Arbeitstag in Ihrer jetzigen Position aus?

Viele Aufgaben laufen parallel ab. Das Ziel ist die Fertigstellung einer Ausstellung. Auf dem Weg müssen Ausstellungstexte, Publikationen, Blindenleitsysteme, Kinderspuren etc. mitgedacht werden. Das ist ein sehr dynamisches Feld. Multitasking, Belastbarkeit und Flexibilität im Denken sind wichtige Fähigkeiten in diesem Alltag.

8. Was sind die wichtigsten drei Kompetenzen in Ihrem Arbeitsalltag?

  • Begeisterungsfähigkeit (für Themen, Projekte, Formate, Menschen etc.)
  • Stressresistent sein (z. B. in den heißen Phasen vor Ausstellungseröffnungen)
  • Ein breit aufgesetztes Fachwissen (Ausstellungsarbeit bedeutet immer, sich mit unterschiedlichsten Themen auseinanderzusetzen)

9. Wie gelingt Ihrer Meinung nach ein guter Berufseinstieg in Ihrer Branche (Einstiegswege, Bewerbungstipps)?

Unbedingt in die Berufe reinschnuppern / sich ausprobieren, z. B. über Praktika, Ehrenamtspositionen, Vereinsarbeit, Nebenjobs. Und besuchen Sie Weiterbildungen, die Ihnen (kostenfrei) im Unikosmos angeboten werden! Nachher kosten solche Kurse viel Geld.

10. Was würden Sie den heutigen Studienanfänger:innen mit auf den Weg geben?

  • Seien Sie neugierig.
  • Probieren Sie aus.
  • Scheuen Sie sich nicht.
  • Gehen Sie ungewöhnliche Wege.
  • Geben Sie nicht sofort auf.
  • Tauschen Sie sich untereinander aus.

Persönliche Angaben

  • Name: Dr. Karina Iwe
  • Jahr der Immatrikulation: 2002
  • Heutiger Arbeitgeber/Position: Ausstellungskuratorin/Ausstellungsmanagerin, Sachsen

(Interview Stand Oktober 2022)