1. Welches Ereignis Ihrer Studienzeit ist Ihnen in besonders guter Erinnerung geblieben?

Neben den vielen interessanten Menschen, die mir während meines Studiums begegnet sind und natürlich den spannenden Lehrinhalten, denke ich vor allem auch gerne an mein Erasmussemester in Schweden zurück. Ich bin der Universität Leipzig dankbar, dass sie mir dadurch die Möglichkeit geboten hat, Erfahrungen über den heimischen Tellerrand hinaus zu sammeln und mich nicht nur international zu vernetzen, sondern auch zu erleben, wie an anderen Hochschulen wissenschaftlich gearbeitet wird. Außerdem ist mir besonders gut meine Magisterarbeitszeit in Erinnerung geblieben. Die vielen Stunden in der Universitätsbibliothek Albertina haben diesen Ort für mich zu etwas sehr Besonderem gemacht.

 

2. Welche Bedeutung hat die Universität Leipzig heute für Sie?

Getreu dem Uni-Motto – „Aus Tradition Grenzen überschreiten“ – hat es mich nach Jahren in verschiedenen beruflichen Tätigkeitsbereichen wieder an die Alma mater Lipsiensis verschlagen. Damit schließt sich ein Kreis. Ich freue mich, mein hier erworbenes Wissen nun als Leiterin der Koordinierungsstelle zur Förderung der Chancengleichheit an sächsischen Universitäten und Hochschulen einbringen zu können.

 

3. Wie sehen Sie aktuelle Entwicklungen der Chancengleichheit an sächsischen Universitäten und Hochschulen?

In den letzten Jahren hat sich viel getan bezüglich der Gleichstellung von Frauen und Männern im Wissenschaftsbereich. An den meisten sächsischen Universitäten konnte die Anzahl der Professorinnen gesteigert werden. Allerdings gibt es nach wie vor Fachbereiche in denen die Unterschiede noch sehr stark sind. Hier können die Anreize und Förderstrategien ausgebaut werden. Außerdem erweitert sich das Themenspektrum Chancengleichheit immer mehr in Anbetracht aktueller gesamtgesellschaftlicher Entwicklungen beispielsweise durch Themen wie Inklusion oder MigrantInnen an sächsischen Universitäten und Hochschulen. Ein ganzheitliches Denken und Handeln ist deswegen wichtig.

 

Annika Voigt-Kirchhoff (32) hat von 2003 bis 2009 Kommunikations- und Medienwissenschaft sowie Amerikanistik an der Universität Leipzig studiert und mit einer Magisterarbeit über „interkulturelle Kommunikation und Diversity Management“ beendet. Sie absolvierte eine berufsbegleitende Ausbildung zur Trainerin für Social Justice und Diversity an der FH Potsdam. Zuletzt war sie als Projektleiterin beim SPi (Sozialpädagogisches Institut) im bundesweiten Förderprogramm iQ Netzwerk „Integration durch Qualifizierung“ in Halle sowie als ehrenamtliche Gleichstellungsbeauftragte des SPi tätig. Seit Januar 2016 ist sie Leiterin der Koordinierungsstelle zur Förderung der Chancengleichheit an sächsischen Universitäten und Hochschulen.