Datum/Uhrzeit: bis Uhr
Art: Ringvorlesung, Präsenz
Ort: Hörsaal 12, Hörsaalgebäude Campus Augustusplatz
Referent:in: Prof. Dr. Kerstin Schankweiler (Kunsthistorikerin, TU Dresden)

In Vorbereitung auf das Festival „Politik im Freien Theater“, das vom 16. bis 25. Oktober 2025 von der Bundeszentrale für politische Bildung/bpb gemeinsam mit fünf Leipziger Theaterhäusern veranstaltet wird, laden wir über das Sommersemester herzlich ein, mit unseren Gästen einen Rückblick auf die Verflechtungen von Kulturen, Künsten und Politiken in der DDR und Positionsbestimmungen künstlerischer Praxis in der Gegenwart, 35 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung zu werfen.

Prof. Dr. Kerstin Schankweiler beschäftigt sich in ihrem Vortrag mit einem der umstrittensten Themen künstlerischer Arbeit in der DDR: der erleichterten – und oft teuer erkauften – Reisemöglichkeiten ‚verdienter‘ Künstler:innen. Denn trotz der restriktiven Rahmenbedingungen im Staatssozialismus konnten überraschend viele Künstler:innen internationale Reisen unternehmen – zugleich wurde zahlreichen anderen diese Möglichkeit verwehrt. Der Vortrag widmet sich den Spannungsfeldern der Reise(un)freiheit und erzählt eine vielschichtige Geschichte von Privilegien, Anpassung, Kompromissen, Protesten und Subversionen.

Prof. Dr. Kerstin Schankweiler ist Professorin für Bildwissenschaft im globalen Kontext an der Technischen Universität Dresden. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Kunstgeschichte und Transkulturalität, digitale Bildkulturen sowie Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts, mit besonderem Fokus auf Kunst aus der DDR und Gegenwartskunst aus Afrika. An der TU Dresden leitet sie die Forschungsprojekte „Bildproteste in den sozialen Medien“ und „Affektive Archive – Auslandsreisen von Künstler:innen zur Zeit der DDR“. Zuletzt erschien der von ihr mitherausgegebene Ausstellungskatalog „Revolutionary Romances? Globale Kunstgeschichten in der DDR“ (Leipzig 2024).