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Die Roland Ernst Stiftung für Gesundheitswesen würdigt zwei Wissenschaftler:innen der Universitätsmedizin Leipzig mit dem Roland-Ernst-Forschungspreis, jeweils dotiert mit 2.500 Euro. Die Preisverleihung fand im Rahmen des Research Festival of Life Sciences der Universität Leipzig am 18. Januar 2024 statt.

Dr.  Mar Bosch Queralt wurde für ihre Arbeit im Forschungsprojekt „Erkrankungsmechanismen der Multiplen Sklerose (MS)“ geehrt. Einer der Hauptfaktoren für das Fortschreiten der Multiplen Sklerose ist die Degeneration von Axonen, den kommunizierenden Fortsätzen zwischen Neuronen. Bisher ging man davon aus, dass der Verlust von Myelin, einer Lipidschicht, die von Oligodendrozyten gebildet wird und die Axone umhüllt, zum Verlust der Axone führt. Das Forschungsprojekt zeigt, dass ein effizienter Verlust von geschädigtem Myelin zu einem besseren axonalen Überleben führen kann als die Aufrechterhaltung einer nicht funktionierenden Myelinscheide. „Ich freue mich sehr über die Anerkennung der Roland Ernst Stiftung, denn sie gibt mir die Möglichkeit, sowohl die wissenschaftliche, als auch die nicht-wissenschaftliche Gemeinschaft auf unsere wichtige Erkenntnis aufmerksam zu machen, die weitreichende Auswirkungen auf das Verständnis und die Therapiegestaltung bei Multipler Sklerose hat“, sagt die Nachwuchsgruppenleiterin vom Paul-Flechsig-Institut für Neuropathologie, Universitätsklinikum Leipzig.

PD Dr. Alexander Rühle erhielt den Preis für seine Forschungen zum potenziellen Nutzen einer begleitenden Chemotherapie parallel zur Bestrahlung bei älteren Patient:innen mit Kopf-Hals-Tumoren. Der Anteil älterer Patient:innen mit Kopf-Hals-Tumoren nimmt aufgrund der demographischen Entwicklung zu, und die Therapie ist herausfordernd infolge der häufiger vorkommenden Nebenerkrankungen im hohen Lebensalter. Durch den Aufbau eines internationalen Registers mit Daten von mittlerweile über 1.200 Patient:innen konnte PD Dr. Rühle zeigen, dass eine begleitende Chemotherapie parallel zur Bestrahlung die Überlebenswahrscheinlichkeit verbessert. „Ich bin der Roland Ernst Stiftung sehr dankbar, dass sie meine Forschungsarbeiten mit diesem Preis ausgezeichnet hat und ich hoffe, dass weitere Forschung in Zukunft die Behandlung älterer Patientinnen und Patienten mit Kopf-Hals-Tumoren  verbessern wird“, betont PD Dr. Rühle, der an der Klinik für Strahlentherapie, Universitätsklinikum Leipzig, tätig ist.

Der Preis wird aller zwei Jahre für herausragende wissenschaftliche Leistungen, insbesondere auf den Gebieten der medizinischen und medizinisch-technischen Forschung, der Krankenhausbetriebslehre, der Geriatrie- und Rehabilitationsforschung, der Gesundheitswissenschaften – Public Health – sowie der Versorgungsforschung, an junge Wissenschaftler:innen in Sachsen vergeben. Die Roland Ernst Stiftung für Gesundheitswesen wurde 1996 durch den Unternehmer Roland Ernst und den Freistaat Sachsen gegründet.