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Dr. Anna Sophia Kirstein hat für ihre herausragenden wissenschaftlichen Arbeiten das mit 8000 Euro dotierte Graduierten-Stipendium der Novartis-Stiftung für therapeutische Forschung 2024 erhalten. Die Biochemikerin forscht in der Kinder- und Jugendmedizin zu seltenen Überwuchssyndromen, die zur Entwicklung von gutartigen Fettgewebs-Tumoren, sogenannten Lipomen, führen können. Sie untersucht die Mechanismen, die ein abnormes Wachstum des Fettgewebes fördern und testet neue Behandlungsmöglichkeiten in Zellmodellen.

Prof. Dr. Ingo Bechmann, Dekan der Medizinischen Fakultät, überreichte die Auszeichnung am 17. Dezember in der Fakultätsratssitzung mit den Worten: „Das Stipendium ist eine Würdigung für diese talentierte Nachwuchswissenschaftlerin, die bereits zu Beginn ihrer Karriere mehrere Publikationen in internationalen Fachzeitschriften vorweisen kann und aktiv Drittmittel für ihre Forschungsprojekte einwirbt. Der Preis soll Frau Kirstein dabei unterstützen, ihr wissenschaftliches Profil weiter zu stärken.“

Im Rahmen eines überregionalen Forschungsprojekts untersucht Dr. Kirstein aktuell seltene Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen, die auf die Überaktivierung des wachstumsfördernden mTOR Signalwegs zurückzuführen sind, der auch bei vielen Krebserkrankungen aktiviert ist. Zu diesen Erkrankungen zählen beispielsweise das PTEN Hamartoma Tumor Syndrom, das Proteus-Syndrom oder Tuberöse Sklerose, die durch unterschiedliche genetische Varianten im Signalweg entstehen. Um mögliche Ursachen und neue Behandlungsmöglichkeiten zu untersuchen, nutzt die Forscherin Zellmodelle, die sie mit Hilfe der CRISPR Methode erstellt. Diese molekularbiologische Methode stellt gezielt bestimmte genetische Veränderungen nach. Außerdem testet sie verschiedene Medikamente an Patientenproben, um Entscheidungen für die individuelle Therapie der Kinder zu unterstützen.

Die Novartis-Stiftung ermöglicht der Medizinischen Fakultät der Universität Leipzig in den Jahren 2022 bis 2024 die Auszeichnung besonders qualifizierter, junger Wissenschaftler:innen mit dem Graduierten-Stipendium.