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Das Konsortium NFDI4Cat aus Experten der Katalyse – darunter auch Chemiker der Universität Leipzig – will in den kommenden fünf Jahren die Katalyseforschung im digitalen Zeitalter neu definieren. Dafür werden die Wissenschaftler auf Beschluss der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) von Bund und Ländern von Oktober 2020 bis September 2025 gefördert. Bei der GWK, die ihre Entscheidung vor wenigen Tagen bekanntgegeben hat, hatten sich für die neue Nationale Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) 22 Konsortien um die Förderung für verschiedene wissenschaftliche Bereiche beworben. Neun wurden ausgewählt.

Die Katalyse hat als interdisziplinäres wissenschaftliches Technologiefeld große strategische Bedeutung für die Wirtschaft und die Gesellschaft als Ganzes. Sie ist eine der wichtigsten Kerntechnologien, um parallel die drängenden Herausforderungen des Klimawandels, der Versorgung mit nachhaltiger Energie und Materialien zu lösen. Konkrete Beispiele sind die Reduzierung oder vollständige Vermeidung von Kohlendioxid-Emissionen, die nachhaltige Wasserstofferzeugung, die Brennstoffzellentechnologie oder die nachhaltige Ernährung von mehr als sieben Milliarden Menschen auf der Erde. Sie alle erfordern bahnbrechende Fortschritte in der Katalysewissenschaft und -technik. „Unser Konsortium NFDI4Cat stellt sich dieser Herausforderung. Dafür ist ein grundlegender Wandel in der Katalyseforschung, der chemischen Verfahrenstechnik und der Prozesstechnologie erforderlich“, sagt der Chemiker Prof. Dr. Roger Gläser, der die Forschungen an der Universität Leipzig im Rahmen des Konsortiums leitet.

Eine Schlüsselherausforderung bestehe darin, die verschiedenen Disziplinen in der Katalyseforschung und -technologie mit der Unterstützung von Datenwissenschaftlern, Mathematikern und Informatikern zusammenzuführen. „Besonders freuen wir uns darauf, zusammen mit der Research Academy Leipzig und dem NFDI4Cat-Konsortium die 'Research Data Management School of Catalysis' zu erarbeiten und damit dem Nachwuchs der deutschen Katalyse-Community den Schritt in die digitale Katalyseforschung zu erleichtern", so Gläser.

Das von der Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. (DECHEMA) koordinierte Konsortium NFDI4Cat besteht aus Experten aus dem Bereich der homogenen, heterogenen, Photo-, Bio- und Elektrokatalyse. Diese Kernexpertise wird ergänzt durch Experten aus den Ingenieur- Daten- und Mathematikwissenschaften.

Weitere Informationen sind in der Pressemitteilung der DECHEMA zu finden.