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Exzellente Forschung im Bereich Biomedizin kennenlernen: Im Rahmen der sächsischen Wissenschaftskampagne „SPIN 2030“ hat Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow drei Einrichtungen in Leipzig besucht. Die Universitätsmedizin Leipzig präsentierte ihre innovative Forschung zu Blutkrebs im José Carreras-Haus sowie die Leipzig Medical Biobank, in der humane Proben für medizinische Studien hochstandardisiert gelagert und verarbeitet werden.

Schrittweise verstehen, wie Blutkrebs entsteht. Unter diesem Motto führte Prof. Dr. Klaus Metzeler durch das Forschungslabor der Hämatologie. „Wir sind eines der zentralen Labore für die Diagnostik von Leukämien in Europa“, erklärte der Professor für Translationale Hämatologie an der Universität Leipzig. Minister Gemkow bekam im José Carreras-Haus einen Eindruck von der Arbeit der Wissenschaftler:innen an Zellkulturen. An einer Hypoxiebank probierte er aus, wie in der Kulturschale Zellen der Blutbildung von Leukämie-Patient:innen vermehrt werden, um daran dann neue Medikamente erproben zu können.   

In den Laboren des José Carreras-Hauses werden Behandlungsmethoden für nebenwirkungsärmere Therapien erforscht. Das geschieht zum Beispiel in enger Kooperation mit dem sächsischen Präzisionstherapie-Cluster SaxoCell, das innovative Zell- und Gentherapien für schwer behandelbare Erkrankungen wie Blutkrebs und Autoimmunkrankheiten entwickelt. Prof. Dr. Dr. Christine Engeland, neuberufene Professorin für Experimentelle Hämatologie an der Universität Leipzig, sagt: „Die Universitätsmedizin Leipzig bietet für mich als junge Wissenschaftlerin perfekte Rahmenbedingungen, um meine Forschung im Bereich der Immuntherapien voranzutreiben. Die Kombination aus Spitzenmedizin am Universitätsklinikum, exzellenter biomedizinischer Forschung an der Universität, Nähe zum Fraunhofer-Institut und zu biotechnologischen Unternehmen am Standort Leipzig ist einmalig.“

1,8 Millionen Proben für Studien

Ein wichtiges Bindeglied im Bereich der Forschung ist die Leipzig Medical Biobank der Medizinischen Fakultät. Leiter Dr. Ronny Baber zeigte dem mit Schutzbrille und Frosthandschuhen ausgestatteten Minister, wie Tumorproben bei unter minus 170 C° in der Gasphase flüssigen Stickstoffs schockgefroren werden. Anschließend lagerte Wissenschaftsminister Gemkow die Probe mit einer vorgekühlten Pinzette unter Schutzatmosphäre im Kühlturm selbst ein. „Wir unterstützen mit der Biobank viele unterschiedliche Studien und sorgen mit der Sammlung und Bereitstellung von Blut, Gewebeproben sowie Erbmaterial dafür, dass exzellente Forschung überhaupt möglich ist“, sagte Dr. Baber.

Die Biobank lagert aktuell 1,8 Millionen Proben – darunter befinden sich auch Proben von Patient:innen mit Tumorerkrankungen des Universitären Krebszentrums Leipzig (UCCL) am Universitätsklinikum Leipzig. Unter anderem werden das Helmholtz-Institut für Metabolismus, Adipositas und Gefäßforschung (HI-MAG) Leipzig und das Fraunhofer-Institut für Zelltherapie und Immunologie IZI bei der Verarbeitung, Lagerung und Bereitstellung von humanen Proben unterstützt. Beide Einrichtungen waren am 26. Oktober ebenfalls Stationen beim Besuch des Wissenschaftsministers.