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Konzepte wie Achtsamkeit oder Mitgefühl und ihre fernöstlichen Ursprünge untersucht künftig das Khyentse Zentrum für kontemplative Traditionen, das in dieser Woche an der Universität Leipzig eröffnet wird. Das Zentrum widmet sich der wissenschaftlichen Erforschung der kontemplativen Traditionen Indiens, Tibets, Chinas, Japans und anderer Länder. Es will eine Brücke schlagen zwischen Praktiken zur Stress- und Alltagsbewältigung, die mittlerweile auch in der westlichen Welt populär sind, und ihren spirituellen Wurzen, die oftmals im Buddhismus zu finden sind.

„Viele der heutigen Praktiken sind buddhistischen Ursprungs und haben einen Prozess der Säkularisierung durchlaufen“, erklärt Prof. Dr. Jowita Kramer vom Institut für Indologie und Zentralasienwissenschaften der Universität Leipzig. „Am Zentrum für kontemplative Traditionen konzentrieren wir uns auf diese Praktiken und untersuchen ihre Auswirkungen auf das individuelle Wohlbefinden und die Gesellschaft.“ Ziel sei es außerdem, die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Kulturen und Traditionen zu erkunden.

Das Projekt ist am Leipzig Research Centre Global Dynamics (ReCentGlobe) angesiedelt, das globalen Wandel und regionale Transformationen mit Partnern vor Ort untersucht. Eine Kooperation soll unter dem Titel „Achtsamkeit in der Bildung“ beispielsweise die Lehrer:innenbildung an der Universität unterstützen.

Das Zentrum will auch subjektive Erfahrungen durch verschiedene Mitmachprojekte einbeziehen. Zur offiziellen Eröffnung findet deshalb am 3. November 2023, 10:00 bis 18:30 Uhr, eine Konferenz unter dem Motto „Buddhismus in Theorie und Praxis“ statt, die sich nicht nur an Wissenschaftler:innen und Studierende, sondern auch an Praktizierende und alle Interessierten richtet. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung erforderlich.