Aktueller und regionaler Schwerpunkt
Thematisch war das Modul „Stadtmanagement I“ in der nachhaltigen Stadtentwicklung eingebettet und setzte einen inhaltlichen Schwerpunkt, der in der (deutschen) Wissenschaft zunehmend Beachtung findet: Wohnen in Kleinstädten und kleinen Mittelstädten. Im Mittelpunkt standen die Herausforderungen für die nachhaltige Entwicklung gemäß SDG 11 („Nachhaltige Städte und Gemeinden“) in der Region Leipzig-Halle (Mitteldeutschland). SDGs sind die Ziele nachhaltiger Entwicklung (Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen (UN). In der Region Leipzig gibt es eine Vielzahl von Klein- und Mittelstädten, deren Entwicklung beispielsweise derzeit durch das Wachstum der Stadt Leipzig beeinflusst wird.
Im Rahmen eines Semesterprojektes wurden verschiedene aktuelle Themenfelder an der Schnittstelle von Wohnen und Stadtentwicklung in Klein- und Mittelstädten im Kontext von Dynamiken und Veränderungsprozessen analysiert. In neun Gruppen entwickelten die Studierenden eigene Fragen, sammelten Daten und interpretierten ihre Ergebnisse für eine nachhaltigere Entwicklung der Region. Das Endprodukt der Gruppenarbeit (und der Prüfung) war eine mündliche Präsentation und schriftliche Ausarbeitung der Projektarbeit nach wissenschaftlichen Standards.
Digitale Formate didaktisch weiterentwickeln
Im Modul „Stadtmanagement I“ lehrte das Team Kunhardt/Baudoin/Ringel im Wintersemester 2020/21 pandemiebedingt komplett digital. Professor Ringel sagt rückblickend: „Die erzwungene Digitalisierung durch die Pandemie konnten wir gut meistern, wir hatten schon Erfahrungen durch unsere vorherigen E-Learning-Angebote. Uns war es ein besonderes Anliegen, die didaktische Qualität der digitalen Formate weiterzuentwickeln und zu verbessern. Das ist uns mit diesem Modul – und auch vielen anderen – gelungen, im Ergebnis haben wir einen didaktischen Quantensprung gemacht. Natürlich auch dank der großartigen Zusammenarbeit mit unseren Studierenden.“
Ringel schätzt dabei auch die digitalen Kompetenzen seiner Studierenden und Kolleg:innen. Er selbst habe in den letzten zwei Jahren auf dem Gebiet Riesensprünge gemacht und könne sich nicht vorstellen, die entwickelten zeitlichen und inhaltlichen Freiräume zukünftig nicht zu nutzen, auch wenn Lehre und Zusammenarbeit wieder analog stattfinden kann. Es sei nur konsequent, eine gewünschte Digitalisierungsstrategie nahtlos in didaktischen Fortschritt übergehen zu lassen und didaktische Erfolge in der Alltagspraxis umzusetzten.
Die Ehrung durch den Arqus Teaching Award 2022 gibt den Lehrenden Rückenwind in einer herausfordernden Zeit. So sagt Jenny Kunhardt, die den Preis in Padua entgegennahm: „Wir sind sehr stolz, diese Auszeichnung für unser Lehr- und Lernprojekt zu erhalten. Wir und auch die Studierenden haben viel Zeit und Arbeit investiert und diese Auszeichnung bestätigt unseren Ansatz.“