Graduiertenkollegs (GRK) sind themenorientierte Forschungsprogramme, die der strukturierten Qualifikation des wissenschaftlichen Nachwuchses dienen. Durch die Integration von Lehrveranstaltungen steht die Weiterbildung der Teilnehmenden im Vordergrund. Sie bereiten Promovierende auf den wissenschaftlichen Arbeitsalltag vor und fördern ihre Selbstständigkeit.
Graduiertenkolleg mit Sprecherschaft an der Universität Leipzig:
Das GRK 2939 "Ökonomie miteinander verbundener natürlicher Gemeinschaftsgüter: Atmosphäre und Biodiversität — Eco-N" entwickelt eine integrative Perspektive auf die nachhaltige Nutzung natürlicher Gemeinschaftsgüter im Bereich der Atmosphäre - nämlich Aerosole, regionales Klima und Stadtluft - und der Biodiversität - nämlich Wälder und Böden. Martin Quaas, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften und Deutsches Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), ist Sprecher des GRK, das zum Herbst 2024 seine Forschungsarbeiten aufnimmt.
Im interdisziplinär angelegten Internationalen Graduiertenkolleg GRK 2899 „Belongings: Jewish Material Culture in Twentieth-Century Europe and Beyond“ wird über den Zugang von Objekten und Materialität moderne jüdische Geschichte und Kultur erforscht. Das Kooperationsprojekt der Universität Leipzig, der Hebräischen Universität Jerusalem und des Dubnow-Instituts mit Professorin Yfaat Weiss vom Historischen Seminar und Direktorin des Dubnow Instituts als Sprecherin und Professor Benjamin Pollock von der Hebräischen Universität als Co-Sprecher nimmt im August 2024 seine Arbeit auf.
Wasserstoff-Isotope 1,2,3H
Im Graduiertenkolleg 2721 „Wasserstoff-Isotope“ forschen Chemiker:innen und Physiker:innen verschiedener Fachdisziplinen in drei überlappenden Forschungsgebieten zu (A) chemischen Bindungen, (B) Membranen und Diffusion sowie (C) Markierung und Nachweis von Wasserstoff-Isotopen. Zu den Zielen der 15 Forschungsprojekte gehört es, nukleare Quanteneffekte zu verstehen, neue Materialien zur Trennung von Wasserstoff-Isotopen zu synthetisieren und Methoden für den Late-stage-Isotopenaustausch zu entwickeln. Sprecher des Graduiertenkollegs ist Prof. Knut Asmis vom Wilhelm-Ostwald-Institut für Physikalische Chemie.
Graduiertenkollegs mit der Universität Leipzig als antragstellende Institution:
Das internationale Graduiertenkolleg „TreeDi – Tree Diversity Interactions: Die Rolle von Baum-Baum-Interaktionen in lokalen Nachbarschaften in subtropischen Wäldern“ des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung Halle-Jena-Leipzig (iDiv) mit der University of Chinese Academy of Sciences (UCAS) in China erforscht, wie sich Baum-Baum Interaktionen in lokalen Nachbarschaften zu den beobachteten positiven Effekten von Baumarten-Reichtum auf ökosystemare Schlüsselfunktionen auswirken. Das internationale Qualifikationsprogramm sieht einen intensiven chinesisch-deutschen Kulturaustausch während eines sechsmonatigen Forschungsaufenthalts im Partnerland vor. Des Weiteren gibt es ein gemeinsames Doktoranden-Betreuungs-Komitee mit chinesischen und deutschen Projektleitern und eine enge Zusammenarbeit mit führenden Köpfen der Biodiversitätsforschung.
Ziel des Graduiertenkollegs 2522 „Starke Dynamik und Kritikalität in Quanten- und Gravitationssystemen“ ist es, die Emergenz von Komplexität in Gravitations- und Quantenfeldtheorien ausgehend von den Grundbausteinen zu untersuchen und zu berechnen. Dabei konzentrieren sich die Arbeitsgruppen auf Beispiele von Aktualität oder konzeptioneller Relevanz, wie Gravitationswellenphänomene und Schwarze Löcher auf der Gravitationsseite und Dynamik und Kritikalität nahe Phasenübergängen auf der Quantenseite. Das GRK wird im Verbund mit der Friedrich-Schiller-Universität Jena durchgeführt.
Graduiertenkolleg mit Beteiligung der Universität Leipzig als Projektpartnerin:
Das Graduiertenkolleg 2767 "Suprakolloidale Strukturen: Von Materialien zu optischen und elektronischen Bauteilen" der Technischen Universität Dresden, Sprecher Professor Andreas Fery, verbindet die Forschungsbereiche der angewandten Physik und der Bauelemententwicklung. Alle Promotionsprojekte sind an der Schnittstelle zwischen Materialien und Bauteilen angesiedelt und adressieren generische Herausforderungen, die den Schritt von Materialien zu Bauteilen ermöglichen lassen.
Professor Ralf Seidel vom Peter-Debye-Insitut für Physik der weichen Materie ist ein Projektleiter des Graduiertenkollegs aus dem Bereich der Physik.
Integrierte Graduiertenkollegs in Sonderforschungsbereichen und Forschungszentren:
Das integrierte Graduiertenkolleg „Obesity Mechanisms“ ist Teil des Sonderforschungsbereichs 1052 „Mechanismen der Adipositas“.
Der Sonderforschungsbereich 1199 „Verräumlichungsprozesse unter Globalisierungsbedingungen“ bietet ein integriertes Graduiertenkolleg.
Die Graduiertenschule „yDiv“ ist Teil des Deutschen Zentrums für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv).
Das integrierte Graduiertenkolleg ist Teil des Sonderforschungsbereich 1423 „Strukturelle Dynamik der GPCR-Aktivierung und Signaltransduktion“. Das Ausbildungsprogramm behandelt alle Aspekte der aktuellen GPCR-Forschung umfassend. Es wird ein umfassendes Qualifizierungsprogramm eingerichtet, das vier Abschnitte umfasst: wissenschaftliche Module, jährliche Sommerschulen, internationale Laborrotationen und Workshops zu beruflichen Fähigkeiten.Dieses Profil qualifiziert die Absolventinnen und Absolventen für eine eigenständige Karriere in verschiedenen akademischen und industriellen Bereichen.
Das integrierte Graduiertenkolleg ist Teil des Transregios 386 „HYP*MOL - Hyperpolarisierung in molekularen Systemen“. Das Ausbildungsprogramm wird den Promovierenden und Postdoktorandinnen und Postdoktoranden des TRR einen fundierten wissenschaftlichen Hintergrund in den zentralen Bereichen des Verbundvorhabens vermitteln: hyperpolarisierte Methoden der magnetischen Resonanz, molekulare Spintronik und Spin-Chemie. Die Forschung bringt junge Forschende aus diesen drei Bereichen zusammen und bildet zum ersten Mal eine Generation von Spin-Wissenschaftlern aus, die gleichzeitig in allen drei Bereichen zu Hause sind. Das Ausbildungsprogramm umfasst spezialisierte wissenschaftliche Module zum aktuellen Stand der Hyperpolarisationsforschung, gemeinsame Sommerschulen, internationale Laborrotationen und Workshops zur beruflichen Qualifizierung an UL und TU Chemnitz.